Bei Menschen, die Probleme mit der Lebensbewältigung haben, ist immer an eine Traumatisierung zu denken. Wie entstehen Traumatisierungen? welche Auswirkungen haben sie? Lassen sie sich auflösen?
Entstehung eines Traumas
Als Trauma bezeichnet man die körperlich oder seelisch beeinträchtigende Folgewirkung einer körperlichen Verletzung oder seelischen Überforderung. Wenn Menschen an ein Trauma denken, denken sie oft an ein einzelnes, katastrophales Ereignis. Ein Trauma kann aber auch kumulativ sein, das heißt, es ist das Ergebnis vieler kleinerer Ereignisse oder Erfahrungen. Dies wird als komplexes Trauma oder Entwicklungstrauma bezeichnet.
Die initialen Erlebnisse, die zu einer Traumatisierung führen, die vielfach in ihren Ausmaßen erst Jahrzehnte später in vollem Umfang wirksam werden, finden naturgemäß in den ersten Lebensjahren statt, in denen das Gehirn erst noch lernt, Umweltreize zu verarbeiten.
Zwei Bedingende Faktoren
Dabei gibt es keine spezifischen Ereignisse, die zwangsläufig zu einer Traumatisierung führen! Psychische Traumata entstehen nicht durch ein objektive Ereignis, sondern 1. durch eine individuelle Bewertung und 2. durch eine Verfestigung der Schockreaktion. So kann ein sechsjähriges Mädchen, dass an der Supermarktkasse ihren Wunsch nach einer bestimmten Süßigkeit nicht erfüllt bekommt, obwohl es sich dafür tobend und schreiend auf den Boden wirft, zu dem Gedanken kommen, dass dies nicht nur die nicht vorhandene Liebe der Mutter beweist, sondern als nächste Schlussfolgerung auch bedeutet, dass es selbst nicht liebenswert ist und niemand mehr an dem Überleben dieses Mädchens interessiert ist, was nach kindlicher Logik zwangsläufig eine Art Todesurteil darstellt. Die nun tatsächlich den kindlichen Körper überflutende Todesangst müsste zunächst von einer erwachsenen Person wahrgenommen und beruhigt werden, da das kindliche Nervensystem noch nicht über die Fähigkeit verfügt, diese Hochspannung auszuregulieren. Erfolgt diese Beruhigung nicht, bleibt eine Hochspannung im Körper dauerhaft erhalten, was sich physiologisch an einem erhöhten Gehalt des Stress-Hormons Cortisol im Körper überprüfen lässt.
Alle körperlichen Symptome eines psychischen Traumas wie z.b. dauerhaft chronisch-entzündliche Erkrankungen der Organe oder des Nervensystems stehen im Zusammenhang mit dieser Daueranspannung. Während Menschen mit guter emotionaler Selbstregulation den Konsum von betäubenden Substanzen sich nur krankheitsbedingt gefallen lassen, sind Menschen mit unzureichender emotionaler Selbstregulationsfähigkeit lebenslang suchtgefährdet für alle Arten von Betäubungsmitteln oder Handlungen, die durch Überaktivität die Ausschüttung körpereigener Betäubungsmittel (Opiate, Serotonin, etc.) oder die Überlastung von Schmerzrezeptoren herbeiführen.
Sogenannte Suchtkrankheiten sind insofern immer als Symptom einer Traumatisierung und nicht als eigenständige psychische Erkrankung zu verstehen.
Traumatisierte Menschen kämpfen mit chronischen Gefühlen von Angst, Unruhe und Unsicherheit. Sie haben in der Regel Schwierigkeiten, anderen Menschen (vollständig) zu vertrauen und fühlen sich isoliert und allein. Sie können schlecht die eigenen Emotionen regulieren und fühlen sich auch dafür wiederum schlecht und minderwertig. Traumatisierte Menschen fühlen sich wie die Aussenseiter des Lebens, die kein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben haben.
Warum ist Hilfe schwierig zu finden
Für Traumatisierte ist es nicht nur schwierig Hilfe zu finden. Bereits der Schritt dorthin scheint vielen aus dem eigenen Gefühl der Wertlosigkeit nur schwer gehbar. Typischerweise lassen traumatisierte Menschen häufig auch langwierige, unwirksame therapeutische Behandlungszyklen über sich ergehen, weil sie entsprechend dem eigenem Un-Wertgefühl auch keinen Anspruch auf eine Verbesserung in sich finden können.
Der Weg aus der Traumatisierung
Eine Traumatisierung, „komplex“ oder „einfach“, kann eine schwerwiegende Beeinträchtigung des Lebens darstellen, sie ist jedoch keine psychische Krankheit in dem Sinne, dass sie sich wegbehandeln ließe. Der Betroffene kann und muss, insbesondere mit Hilfe von Menschen, die selbst durch entsprechende Prozesse gegangen sind, lernen, den eigenen Körper, gerade auch in dramatischen Situationen, in einen tiefen Entspannungszustand zurück zu führen. Erst in diesem Entspannungszustand wird er wieder fähig, sich selbst und andere Menschen mit jenen Sinnen wahrzunehmen, die in seinem angespannten Zustand, im Überlebensmodus, weggeschaltet sind.
Anstatt wie bisher zwanghaft immer wieder gewohnt ähnliche berufliche, soziale und partnerschaftlich schwierige Umstände zu schaffen, wird er schrittweise ein soziales Umfeld um sich herum aufbauen, in dem er sich wie ein „normaler“ Mensch angenommen, wertgeschätzt, sicher und geborgen fühlt.
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